Anteile in Prozent
Ausgaben nach Aufgabengebieten 2025
Das grösste Aufgabengebiet des Bundes ist die Soziale Wohlfahrt mit gut einem Drittel der Ausgaben (35,1 %). Diese Ausgaben sind rechtlich gebunden und damit mittelfristig kaum steuerbar. Die Hälfte der Ausgaben fliesst in die Altersversicherung (AHV). Dazu kommen die Bundesbeiträge an die Invalidenversicherung (IV), für die individuelle Prämienverbilligung, für die Ergänzungsleistungen an die AHV und die IV sowie die Ausgaben für die Migration. Das Ausgabenwachstum ist namentlich abhängig von der Entwicklung der Demografie, der Teuerung und der Löhne. Wegen der Alterung der Gesellschaft wachsen diese Ausgaben stark.
Der Anteil der Finanzen und Steuern an den Ausgaben beträgt 16,1 Prozent. Das Ausgabenwachstum in diesem Bereich ist nur auf lange Frist beeinflussbar. Die Anteile an den Bundeseinnahmen beispielsweise sind in der Verfassung geregelt und hängen direkt von der Höhe der Einnahmen ab. Die Zinsausgaben ergeben sich aus der Verschuldung und der Entwicklung der Zinssätze. Schliesslich sind auch die Ausgaben für den nationalen Finanzausgleich im Gesetz geregelt. Damit soll sichergestellt werden, dass jeder Kanton genügend finanzielle Mittel hat, um seine Aufgaben wahrzunehmen.
Der Anteil des Verkehrs an den Ausgaben beläuft sich auf 12,5 Prozent. Die Verkehrsausgaben beinhalten die Ausgaben für den Schienenverkehr und öffentlichen Verkehr (67 %), für den Strassenverkehr (31 %) und für die Luftfahrt (2 %). Die Verkehrsausgaben werden vor allem über zweckgebundene Steuereinnahmen finanziert und sind deshalb zum grössten Teil gebunden. Sie fliessen vor allem in den Bahninfrastrukturfonds (BIF) sowie den Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF). Über die beiden Verkehrsfonds werden Betrieb, Unterhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur finanziert.
Der Anteil des Aufgabengebiets Bildung und Forschung an den Ausgaben beträgt 9,7 Prozent. Etwa 84 Prozent dieser Ausgaben werden über die mit der BFI-Botschaft 2025–2028 vom 8.3.2024 beantragten Verpflichtungskredite und Zahlungsrahmen gesteuert. Aufgrund der hohen strukturellen Defizite im Bundeshaushalt hat der Bundesrat davon abgesehen, die vom Nationalrat als Erstrat am 29.5.2024 beschlossenen Aufstockungen der BFI-Kredite von insgesamt 152,2 Millionen im Voranschlag 2025 und dem Finanzplan 2026–2028 aufzunehmen. Die Schweiz ist gegenwärtig nicht an die EU-Forschungsprogramme assoziiert. Seit März 2024 wird offiziell über eine Assoziierung an das Horizon-Paket verhandelt. Sollte eine solche im Jahr 2025 möglich sein, wird der Bundesrat dem Parlament einen entsprechenden Nachtragskredit unterbreiten.
Die Sicherheit macht 8,2 Prozent der Ausgaben aus. Über 80 Prozent der Ausgaben entfallen auf die militärische Landesverteidigung, die 2025 um 186 Millionen (+3,3 %) ansteigen, hauptsächlich aufgrund höherer Rüstungsausgaben. Bis Ende des Finanzplans wachsten die Ausgaben für das Aufgabengebiet Sicherheit im Schnitt um 4,5 Prozent; mit dieser Ausgabenentwicklung können die Armeeausgaben bis 2035 auf ein Niveau von 1 Prozent des BIP angehoben werden. Der Ständerat als Erstrat hat im Rahmen seiner Beratung zur Armeebotschaft 2024 eine Erhöhung des Zahlungsrahmens der Armee 2025–2028 um 4 Milliarden beschlossen. Diese Erhöhung sowie die Kompensation der Mehrausgaben sind im Voranschlag 2025 und Finanzplan 2026–2028 nicht abgebildet.
Rund 4,2 Prozent der Ausgaben sind für Landwirtschaft und Ernährung budgetiert. Das Aufgabengebiet Landwirtschaft und Ernährung wird über drei Zahlungsrahmen gesteuert: Produktionsgrundlagen, Produktion und Absatz sowie Direktzahlungen. Gut drei Viertel der Ausgaben dieses Aufgabengebiets entfallen auf die Direktzahlungen (2,8 Mrd.), welche im Jahr 2025 um 1,5 Prozent zurückgehen. Der Bundesrat hat am 19.6.2024 die Botschaft für die neue Zahlungsrahmenperiode 2026–2029 verabschiedet. Gegenüber der Vorperiode wurden die Ausgaben leicht reduziert, was hauptsächlich auf die Umsetzung der Sparvorgabe von 1,4 Prozent bei den schwach gebundenen Ausgaben zurückzuführen ist. In den Finanzplanjahren ist unter anderem eine Mittelverschiebung von den Direktzahlungen zu den Strukturverbesserungen vorgesehen.
Die Ausgaben für die Beziehungen zum Ausland belaufen sich auf 4,4 Prozent der budgetierten Mittel. Drei Viertel der Ausgaben werden für die Entwicklungszusammenarbeit aufgewendet. Der Rest entfällt zum Hauptteil auf die politischen Beziehungen, also unter anderem auf die diplomatischen und konsularischen Vertretungen der Schweiz sowie auf Ausgaben zugunsten von internationalen Organisationen. Der Bundesrat legt alle vier Jahre die strategische Ausrichtung der internationalen Zusammenarbeit (IZA) fest, mit der die Schweiz zur Linderung von Not und Armut in der Welt beiträgt. Der Bundesrat hat die Botschaft zur IZA-Strategie 2025–2028 am 22.5.2024 verabschiedet. Im Voranschlag 2025 sind wiederum namhafte Beiträge für die Unterstützung der Ukraine vorgesehen.
Die übrigen fünf Aufgabengebiete (Institutionelle und finanzielle Voraussetzungen, Kultur und Freizeit, Gesundheit, Umweltschutz und Raumordnung, Wirtschaft) machen 9,8 Prozent der Ausgaben aus.
Entwicklung der Ausgaben 2025
in Mrd. CHF und % des BIP
Die Ausgaben wachsen im Jahr 2025 um 0,8 Prozent. Da das nominale Bruttoinlandprodukt um 2,8 Prozent wächst, sinkt die Ausgabenquote des Bundes von 10,5 auf 10,3 Prozent des BIP. Die Ausgabenquote ist ein grober Indikator für das Ausmass der Tätigkeiten des Bundes im Verhältnis zur Gesamtwirtschaft.
Entwicklung ausgewählter Ausgaben nach Aufgabengebieten 2025
in Mio. CHF und %
Die Ausgaben belaufen sich im Voranschlag 2025 auf 86,4 Milliarden. Gegenüber dem Voranschlag 2024 steigen die Ausgaben um 0,8 Prozent (0,7 Mrd.). Darin enthalten sind Ausgaben von 0,7 Milliarden für die Schutzsuchenden aus der Ukraine, die als ausserordentlicher Zahlungsbedarf beantragt werden. Unter Ausklammerung der ausserordentlichen Ausgaben wächst der Haushalt mit 2,8 Prozent (2,4 Mrd.), im Gleichschritt mit dem nominalen Wirtschaftswachstum (2,8 %). Wachstumsschwerpunkt im Jahr 2025 ist insbesondere das Aufgabengebiet soziale Wohlfahrt (+1,1 Mrd.). Die Aufgabengebiete Verkehr, Bildung und Forschung sowie Landwirtschaft verzeichnen im Voranschlagsjahr einen Rückgang. Die Ausgaben für das Aufgabengebiet Sicherheit wachsen bis Ende der Finanzplanung im Schnitt mit 4,5 Prozent; mit dieser Ausgabenentwicklung können die Armeeausgaben bis 2035 auf ein Niveau von 1 Prozent des BIP angehoben werden.
Daten
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Letzte Änderung 08.08.2024